Eine weitere Maskenfigur ist der Turmgeist. Die furchterregende bläulich-weiße Maske und das hellblaue Kleid mit dunkelblauem Umhang, sowie die am Körper getragenen Ketten zeugen davon, dass die Turmgeister gerne umher spuken. Ihr Unwesen treiben Sie im Schlossturm von Schelklingen.

 

Die Turmgeister wurden im Jahre 1984 als neue Untergruppe der Schelklinger Narrenzunft gegründet. Die Gründung lässt sich geschichtlich auf die Burg Hohenschelklingen zurückführen. Die Farben des Häses wurden entsprechend dem Mauerwerk des Verteidigungsturms und seinen dunklen Gängen gewählt.

 

Diese Maskenfigur gibt es leider seit dem Jahr 2017 nicht mehr.

 

 

Geschichtlicher Hintergrund:

 

Die Burg bestand 1127 und war mit dem Ort Schelklingen im Besitz der edelfreien Brüder Rüdiger, Adalbert und Walter von Schelklingen. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts erlebten Schelklingen und die Burg eine Blütezeit als Residenzstadt und Verwaltungsmittelpunkt des Bergischen Besitzes. Mit dem Aussterben der Grafen von Berg verlor Schelklingen seine Mittelstandsfunktion und die Burg ihre Bedeutung als Grafenwohnsitz. Jedoch bis ins 16. Jahrhundert hinein maßen sich die neuen Inhaber der Herrschaft Schelklingen, die Herzöge von Österreich der Burg als Befestigungsanlage große Bedeutung zu. Doch 1633 wurde die Burg durch die Blaubeurer bei ihrem Durchmarsch durch Schelklingen zerstört, wenig später abgerissen und ihre Steine zum Bau des Franziskanerklosters in Ehingen verwendet. Der Verteidigungsturm jedoch blieb als heutiger Schlossturm erhalten. Seitdem herrschen die Turmgeister in diesen Gemäuern. Schatzgräbern auf der Suche nach Münzen und unterirdischen Gängen wird seither das Fürchten gelehrt.